Jubiläumsausflug vom 26. – 29. Mai 2023
Zum 160-jährigen Jubiläum leistet sich der Männerchor Rieden wieder einmal eine Vereinsreise. Die Länder Bayern und Österreich sind dazu gerade prädestiniert.
23 Sänger und 16 Partnerinnen besteigen am Freitag vor Pfingsten bei schönem, jedoch etwas kühlem Wetter den Bus der Firma Ryffel. Zügig und ohne viel Verkehr erreichen wir die Raststätte Bodensee für den ersten Chauffeur-Wechsel. Reiseleiter Albert Brändle, auch fürs leibliche Wohl verantwortlich, offeriert während der Fahrt feine Sandwiches und Getränke. Nach gut vierstündiger Fahrt erreichen wir den Zielort, das Hotel Seeblick am wunderschönen Pelhamer See bei Bad Endorf im oberbayerischen Landkreis Rosenheim. Zum Mittagessen gibt es bereits eine erste Überraschung: Sängerkamerad Hanspeter Menzi darf genau am heutigen Tag seinen 80. Geburtstag feiern.
Sängerfreundschaften
Der zweite Reiseleiter Reinhard Thoennissen organisierte dank seiner Beziehungen zum Männerchor Aschau ein Treffen ganz in der Nähe. Er selbst sang einige Jahre in diesem Chor. Bei unserer Ankunft stehen die Sänger von Aschau mit Partnerinnen Spalier und Bürgermeister Simon Frank begrüßt die fröhliche Schar. Bei sonnigem Wetter mundet der von der Gemeinde gespendete Willkommensdrink in der Schlossbergalm ganz speziell. Beim anschliessenden feinen bayerischen Buffet werden untereinander viele Gedanken ausgetauscht. Beide Chöre begrüssen sich mit Liedern. Nachdem man sich im Laufe des Abends vertrauter geworden ist, ist dann bei einem gemeinsamen Auftritt unter der Leitung unseres Vizedirigenten Remo Manhart das Eis endgültig gebrochen. Von da an wird nur noch gemeinsam gesungen. Die zahlreiche Zuhörerschaft ist begeistert. Leider ging ein fröhlicher und kameradschaftlicher Abend aufgrund der gesetzlich vorgeschriebenen Ruhezeit unseres Fahrers viel zu schnell zu Ende. Er wird in schöner Erinnerung bleiben.
Barock pur in Salzburg
Das reichhaltige Frühstück nach der ersten Übernachtung gibt Sicherheit an Kalorienvorrat für die nächsten Stunden. Zuerst am Chiemsee und danach einer abwechslungsreichen Landschaft mit blühenden Wiesen und frühlingshaften Wäldern vorbei, erreichen wir nach einer guten Stunde die Landesgrenze zu Österreich und kurz danach die Stadt Salzburg. Die Stadt ist nicht nur reich an Sehenswürdigkeiten, wie dies bei der fast zweistündigen Stadtführung zu erfahren ist. Salzburg ist auch weltweit bekannt als die Musik- , Kunst- und Kulturmetropole. Über 8 – 10 Millionen Touristen besuchen jährlich diese Stadt. Der Stadtführer begeistert uns mit seinem kompetenten Wissen, sei es über die Familie Mozart oder auch Komponist Haydn oder aber auch über die vielen Stadtbrände, bei denen z. B. der Salzburger Dom zweimal durch das Feuer zerstört wurde. Nach dem 2. Weltkrieg durch Bomben stark beschädigt und wieder renoviert, gehört der Dom seit 1959 zum UNESCO Weltkulturerbe.
Im Mirabellgarten
Am zweiten Tag zum Chor gestoßen ist auch unsere Chorleiterin Liuba Chuchrova. Das Konzert im wunderschönen und bestens bekannten Mirabellgarten lockt immer mehr Touristen an. Zu den Liedervorträgen in den vier Landessprachen zollt uns eine Touristengruppe aus Italien nicht nur einen Riesenapplaus sondern tanzt gleich selbst mit. Die Sänger des Männerchors Rieden repräsentieren sich offensichtlich als gute Vertreter der vier Sprachregionen der Schweiz. Die Rückreise zum Hotel wird in Seeon beim Restaurant Hafenwirt am Ufer des Chiemsee unterbrochen. Nicht nur das Essen ist super, ebenso staunen alle über die fahrenden Roboter, die Tranksame und Essen zu den Gästen chauffieren. Auch beim Hafenwirt wissen die Riedener Sänger zu begeistern, spendet doch das Wirtsehepaar einen feinen Schnaps nach den spontan vorgetragenen Liedern.
Schlösser und Brauereien
Eigentlich ist der Sonntag ein Ruhetag – nicht so für die Reiseschar. Denn das, wenn auch nur wenige Kilometer entfernte heutige erste Ziel Prien muss pünktlich erreicht werden. Eine kleine Abwechslung ist die Schifffahrt zur Herreninsel, folgend mit einem Spaziergang zum ehrwürdigen Schloss Herrenchiemsee, wo der Chor unter der Leitung von Liuba Chuchrova noch ein weiteres Konzert vor der großartigen Fassade zum Besten gibt. 1873 erwarb Ludwig II von Bayern die Herrenchiemnseeinsel, damals noch unter dem Namen Chiemsee-Insel Herrenwörth. Seine Absicht war, ein Abbild vom Schloss Versailles zu bauen, da der damalige König Ludwig XIV von Frankreich des bayerischen Monarchen bester Freund wr. Das Schloss steht offiziell auf der deutschen Vorschlagsliste zur Ernennung zum UNESCO-Weltkulturerbe. Voraussichtlich im Sommer 2025 wird darüber entschieden werden. Leider zu früh müssen wir die Insel wieder verlassen. Auf dem Programm steht der Besuch beim Gasthof Maria Eck auf über 800 m Höhe mitten im Chiemgau. Bei einem sehr mundenden Mittagessen geniessen wir die schöne Aussicht über weite Teile des Chiemgaus hinaus bis hin zum Chiemsee. Noch vor der Weiterfahrt machen wir einen kurzen Besuch in der kleinen schmucken Wallfahrtskirche. Das Gewölbe mit biblischen Ornamenten lässt unseren Gesang traumhaft erklingen.
Nächstes Ziel ist Traunstein. Da gehört natürlich auch eine Besichtigung einer Brauerei dazu. Eine Brauerei, völlig seit 127 Jahren im Privatbesitz, nun in der 4. Generation tätig. Interessant zu erfahren, dass es allein in Bayern rund 1400 Brauereien gibt.
Rosenheim - Cops
Vor der Heimfahrt in die Schweiz besuchen wir am Montag noch die Stadt Rosenheim, bekannt auch von den seit 2001 ausgestrahlten Krimiserien „Die Rosenheim-Cops“. Unsere charmante Stadtführerin Susanne erzählt einige Episoden von den Dreharbeiten, wobei sich die Regisseure vielfach von tatsächlichen Begebenheiten inspirieren liessen. Dabei sind Statisten vielfach Einwohner und sogar Rosenheimer Polizisten. Wer noch nie eine Ausstrahlung gesehen hat, wird dies nach der spannenden Führung mit Sicherheit nachholen. Weiter geht es dann nach Innig am Ammersee zur Brauerei Stegen. Da gibt es als Abschlussessen, was auf dem Speisezettel grossgeschrieben ist: Haxe mit knuspriger Haut, Kartoffelknödel mit rassiger Fleischsauce. Die Portionen sind gross, das Bier dazu schmeckt bekömmlich. Nach so viel Erlebten überrascht es bei der Heimfahrt nicht, dass viele ein wohlverdientes Mittagsnickerchen machen. Etwas müde, aber zufrieden erreichen wir am Abend wieder Wallisellen. Wiederum war eine Reise geprägt von Kameradschaft, Singen und viel Fröhlichkeit. Den beiden Reiseleitern Albert Brändle und Reinhard Thoennissen gebührt einen grossen Dank. Alles hat gestimmt: Organisation und Betreuung.
Jürg Bahnmüller / Remo Manhart