Der Männerchor Rieden auf Umwegen zur diesjährigen Bergwanderung
Eine nicht alltägliche Überraschung und eine Wanderung im sonnigen Toggenburg durfte der Männerchor Rieden über das Wochenende vom 24./25. September erleben.
Den Umweg machten wir über Bronschhofen in die Wallfahrtskirche Maria Dreibrunnen (ursprünglicher Bau 13. Jh.). In dieser schmucken Barockkirche gaben sich vor 50 Jahren unser Sängerkamerad Alfons Hinder und Berty Eisenring das Ja-Wort. Anlass genug, dem Wunsche des Ehepaars Folge zu leisten und in einer gediegenen Feier zusammen die Goldene Hochzeit zu feiern.
Nach einem kurzen Orgelspiel eröffnete der rund 30-köpfige Chor unter der Führung unserer Dirigentin Yvonne Morgenthaler den feierlichen Akt. Nach dem russischen Kirchenlied „Tebje Pojem“ von Dimitri Bortnianski begrüsste Alfons die Gäste und erzählte das Wichtigste über die Wallfahrtskirche. Auch dankte er seiner Ehefrau Berty, die ihn immer unterstützte, speziell während seiner langjährigen Präsidialzeit im Männerchor Rieden.
Nach dem zweiten Lied „Sing mit mir ein Halleluja“ bedankte sich der Präsident Albert Brändle bei Alfons für sein grosses Engagement im Riedener Chor, aber auch in den Chorverbänden Bezirke Bülach und Dielsdorf (neu Chorverband Zürcher Unterland), wo er seit 2002 die Chorzeitschrift „Kontakt der tausend Stimmen“ als Redaktor herausgibt. Speziell erinnerte Albert an die fast zweijährige unermüdliche Arbeit von Alfons für die Erstellung der Chronik „150 Jahre Männerchor Rieden“. Er forderte anschliessend Alfons auf, beim nächsten Lied mitzusingen. Für ihn überraschend folgte das Kärntner Volkslied "I hob di gern", was gleichzeitig eine persönliche Hommage an seine Berty war. Nochmals sang der Chor von Alfons gewünschte Lieder, unter anderem den MCR-Spiritual-Hit „Down by the Riverside“ und "Heaven is a wonderful place“.
Während des Apéros unter freiem Himmel sang der Chor unter der Leitung des Vizedirigenten Bob Sasek natürlich auch ein paar Lieder, die von Berty gewünscht wurden. Im Pilgerhaus genossen wir gemeinsam ein ausgezeichnetes Mittagessen. Während sich die Nicht-Berggänger mit den übrigen geladenen Gästen zu einer interessanten Besichtigung der Altstadt von Wil aufmachten, verabschiedeten sich die Bergwanderer und traten - für einmal etwas verspätet - die zweitägige Bergtour ins Toggenburg an.
Von Alt St. Johann ging es hinauf zum Berggasthaus Sellamatt. Das altbekannte Ritual begann mit dem Zimmerbezug, einem Apéro bei schönstem Wetter im Freien mit anschliessendem, vorzüglich schmeckenden Nachtessen. Es wurde diskutiert, gesungen und gejasst, und allmählich zogen sich die Berggänger in die Schlafkammern zurück und freuten sich auf den eigentlichen Wandertag am Sonntag.
Es sind nicht mehr alle die Jüngsten, die Sänger. Gelenkbeschwerden und fehlende Ausdauer sind logische Folgen des Alterns. Reiseleiter Albert Brändle organisierte deshalb drei mögliche Wandervarianten. Schön verteilt ging’s nach dem Frühstück los, nicht bevor aber noch ein Lied gesungen wurde. Ein herrlicher, sonnigwarmer Herbsttag mit Blick auf den Säntis und Umgebung auf der einen Seite und dem Klangweg längs der Flanke des Chäserruggs auf der Wanderseite, war Garant für die Zufriedenheit aller Reiseteilnehmer. Beim Mittagessen dürfte bei dem Einen oder Anderen schöne Erinnerungen an vergangenen Bergwanderungen aufgekommen sein. Eine alte Tradition, Verpflegung aus dem Rucksack, hätte in dieser wunderschönen Bergwelt nicht schöner und erholsamer sein können. In Wildhaus angekommen genossen die 18 Teilnehmer ihr wohlverdientes „Zielbier“.
Nur vier Mal umsteigen war zwischen Wildhaus und Wallisellen notwendig, wo wir kurz vor 18.00 Uhr ankamen. Das Wochenende bleibt für alle Teilnehmer in schöner Erinnerung. Dafür bedanken sich die Sängerkollegen bei den Organisatoren Albert und Alfons.
Text: Remo Manhart; Fotos: Manfred Hinder und Werner Peter
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