Besuch der Neat-Baustelle
Dieses Jahr organisierte der Seniorenobmann der Riedner Sänger, Remo Manhart, den traditionellen Ausflug ins Tessin zum NEAT-Südportal.
Bilder von Alfons Hinder
Für 22 Sänger und Gäste hiess es am 14. Mai früh aufzustehen. Schon um 6.15 Uhr erwartete der Reiseleiter seine Gruppe am Bahnhof Wallisellen. Über Zürich, durch die schöne Innerschweiz und den heute noch längsten Bahntunnel der Schweiz gelangten wir nach Biasca zur Besichtigung der NEAT-Baustelle.
Unser Zug führte leider weder einen Speisewagen noch ein „Büffet-Wägeli“ mit, weshalb es auf der rund 2½-stündigen Bahnreise keinen Kaffee mit „Gipfeli“ gab. Überdies reisten wir in einem etwas älteren Wagenmodell. Könnte es vielleicht sein, dass die SBB mit einer vandalierenden Gruppe rechnete? Zu Unrecht: Der Wagen war in Biasca noch so sauber und unbeschädigt, wie ihn die fröhliche Gruppe bestiegen hatte!
Im Ausstellungs-Pavillon in Pollegio, dem ersten Tagesziel, wurde uns der vermisste dafür wohltuende Kaffee samt „Gipfeli“ aufgetischt. Gut gestärkt und voller Interesse lauschten wir den äusserst interessanten Details, die hinter dem Bau des riesigen Jahrhundert-Bauwerks, dem 57 km langen Gotthardbasistunnel, stehen. Mit spektakulären Bildern wurden die lebhaft vorgetragenen Fakten und Episoden über die Entstehung des längsten Tunnels der Welt untermauert, der 2016 dem Betrieb übergeben wird. Im Ausstellungsraum konnten wir anschliessend die sehr interessanten Projekt- und Bauphasen bis zum heutigen Zeitpunkt aufgrund von Modellen und Filmen verfolgen. Heute werden bereits auf einem Drittel der Tunnelstrecke Fahrtests durchgeführt. Einmal alles fertig, rollen die Züge mit bis zu 250 km/h durch den Basistunnel, jede Richtung in einer separaten „Röhre“. Auch wenn die beiden Tunnels zusammen „nur“ rund 115 km messen, mussten - zusammen mit allen Verbindungs- und Sicherheitsstollen sowie dieverse Zugängen - rund 150 km „Tunnelröhren“ ausgebrochen werden. Anschliessend besichtigten wir zwischen Biasca und Osogna noch die, wo sich die Hochgeschwindigkeitsstrecke mit der heutigen Bahnlinie sich vereinigt.
Nach kurzer Fahrt und einem kleinen Fussmarsch erreichten wir das Grotto Lino da Nelly, das idyllisch im Kastanienwald am Eingang zum Bleniotal eingebettet ist. Das wohlverdiente Mittagessen – ein typisch italienisches Menü mit „Insalata“, wer wollte ein „Piatto Ticinese“, dann „Polenta con Brasato“ und zum Dessert ein feines „Gelato con Caffè“ und ??? Mit ein paar Liedern bedankten wir uns beim Wirtepaar Nelly und Domenico Biasca für die Gastfreundschaft.
Zufrieden traten wir auf dem gleichen Weg die Heimreise an. „Gschpröchle und Jasse“ waren angesagt. Der Reiseleiter hatte eigens für diese Gelegenheit in Leichtbauweise einen zusammenklappbaren und transportablen Jasstisch konstruiert. So flogen die Leventina und das Urnerland im Nu an uns vorbei.
Keine zwölf Stunden waren wir unterwegs. Am Bahnhof Wallisellen verabschiedeten wir uns mit dem Gefühl, einen schönen und interessanten Tag erlebt zu haben.
Remo Manhart, Seniorenobmann
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Daniel Matter (Samstag, 17 Mai 2014 16:04)
Danke Alfons für die gelungenen Bilder. Ich wäre auch gerne mit dabei gewesen. Immerhin waren deine Bilder ein kleiner Ersatz :-).